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Mittwoch, 7. September 2011

Apfel-Birne-Sanduhr-Salat und die Uneindeutigkeit der kurvigen Figur...

.........Paradoxe Sanduhr ..........     
(Quelle)
Ich lese in letzter Zeit immer häufiger die Bezeichung "kurvig" im Zusammenhang mit Mode. Es scheint selbst so eine Art Mode zu werden was dazu zu schreiben: kurvige Frauen, Mode für Kurven, usw. Gerade habe ich über Luziehtan eine entsprechend Unterkategorie "Street Style für kurvige Frauen" bei Jolie.de entdeckt.
Was nun die Entdeckung unterschiedlicher Figurtypen sein könnte, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als gemeinsamer Nenner, unter den alle Frauen subsumiert werden, die keine Modelfigur haben. Also es gibt "normal" (superschlank, supergroß, keine ausgeprägten Kurven, also das was man nach der Figurtypenkategorisierung unter Säule einordnet) und dann gibt es "kurvig", das sind alle anderen. Vor allem natürlich die, die eigentlich zu füllig sind, um nach gängigen Idealen als schön zu gelten.
Aber - fortschrittlich-fortschrittlich - jetzt dürfen auch die Pummelchen raus aus den Schränken und ein bißchen mitspielen, also sich auch mal in was anderes als Sack und Asche kleiden. Wenn sie ihre Sache gut machen, dann bekommen sie auch ein kleines Minderheiten-Eckchen zugewiesen und werden von einschlägigen Modemagazinen erwähnt. Wow! (Achtung Ironie!)

Warum ich deswegen schon wieder so vor mich hinbrummle?
Naja, weil damit ja keinem weitergeholfen ist!
Also statt die Vielfalt weiblicher Figuren irgendwie realistisch abzubilden und mal zuzugestehen, daß Mode eben nicht nur einem "Typ Frau" vorbehalten sein sollte, werden alle abweichenden Figur-Merkmale kurzerhand in einen Topf geworfen und raus kommt dann ein mit "kurvig" ausgezeichneter Einheitsbrei. Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse an z.B. Klamotten wird dann gar nicht mehr weiter eingegangen, weil "kurvig" ja schon Spezialfall genug ist. Daß nun aber eine Frau, die in der Körpermitte rundlicher ist, ganz andere Schnitte braucht als eine, die eine schmale Taille hat, fällt dabei völlig unter den Tisch. Und daß eine sehr schlanke Frau eine "kurvige" Figur haben kann auch. Kurven, das ist irgendwie verbandelt mit Plus-Size, nicht mit Frauen die Taille *und* weibliche Rundungen haben.

Wenn man den einschlägigen Studien glauben darf, ist die Taille auf dem Rückzug - die Begründungen sind viel- und bisweilen einfältig (evolutionsbiologischer Quatsch und so). Fest steht, daß die Zeiten in denen 90-60-90 Traummaße waren, längst vorbei sind. Wer heute noch stolze Besitzerin einer altmodischen Taille ist, sollte viel Geld in Gürtel investieren, am besten Vintage-Kleider shoppen oder bei den paar vereinzelten Modelabels, die sich auf "Kurven" spezialisiert haben.

Ich fände es jedenfalls angebracht, endlich mal ein bißchen mehr Vielfalt zuzulassen und das Angebot  explizit auf verschiedene Figurtypen zu erweitern, den momentan ist Mode für jemanden, der aus dem Konfektionsgrößenraster der Durchschnittsmaße signifikant rausfällt, eine fast unbewältigbare Herausforderung. Ich glaube mich zu erinnern irgendwo gelesen zu haben, daß Evans einen Schritt in die Richtung unternehmen wollte?


Was haltet ihr von den "Kurvendiskussionen"?
(An der Stelle liebe Grüße an denocte, die ihrem Blog diesen genialen Namen gegeben hat) 
Was ist eure Problemzone No 1 beim Klamottenkaufen?


EDIT: Nachtrag zur Problemzone - damit meine ich nicht, daß es da ein objektives Problem gibt, sondern daß die Klamotten nicht darauf ausgelegt sind. Ist eigentlich selbstverständlich. Wollte es nur vorsichtshalber noch mal dazu sagen, damit es keine Mißverständnisse gibt. ;)



Beispiele für Blogs über Mode und Kurven:
Curves are the new Black
Fuller Figure, Fuller Bust
Lu zieht an

Und hier die Modezeitschriften-Varianten:
jolie.de: Street Style für kurvige Frauen
vogue.it [EN]: Curvy (eigene Homepage für andere Figurtypen)

Hey, ich bin george und schlecht darin, mich kurz zu fassen. Ich tummle mich mit multiplen Persönlichkeiten im Netz, einige kennen mich vielleicht unter meinem Terry Pratchett-Pseudonym. Zu meinen Hobbies gehört Nörgeln, Kaffeetrinken und Prokrastinieren. Mehr Persönliches gibt es im Jahresrückblick 2013 und auf meiner Vorstellungsseite. [x]

9 comments

7. September 2011 um 21:02

Ohja, das kenne ich… Ich bin mit meinen 84-64-94 recht kurvig, nach Größentabellen habe ich in der Taille eine Größe weniger… Das komische daran ist, dass ich die Theorie mit der verschwindenen Taille überhaupt nicht beobachten kann o.O Ich hatte heute die Maße von einigen Frauen in der Hand (mache ein Praktikum in der Kostümabteilung vom Theater) und die hatten fast alle in der Taille eine Größe weniger! eine der schmaleren (!) sogar zwei!
Vielleicht werden diese "Norm-Maße" nur gewählt, weil Kleidung mit engerer Taille schwerer zu konstruieren und zu nähen ist? Sack aus Bequemlichkeit?

7. September 2011 um 21:14

Hmmm. Könnte natürlich auch sein. Eine zu weite Klamotte kann man im Gegensatz zu einer zu engen noch tragen... Ich speichere das mal ab unter "Cylias Bequemlichkeitssacktheorie". ;)

Anonym
7. September 2011 um 22:01

Mir gehen Oberteile mehr oder weniger, abgesehen von teilweise riesigen Ausschnitten, in denen sebst meine mittelgrossen Brüste mikrig aussehen. Nein, problematisch sind die Hosen: Passt der Bauch, schlackern die Oberschenkel. C&A hat vor einigen Monaten diesbezüglich die perfekte Hose verkauft, nur leider finde ich die nicht mehr.

Und womöglich bin ich die einzige, die bei Röcken eine Grösse kleiner wählen kann? Faszinierend.

7. September 2011 um 22:35

Och du, das glaub ich nicht, daß du die Einzige bist. :)
Probleme gibt es einfach in alle Richtungen - und klar, es ist schon so, daß man mal Glück haben kann. Aber wer hat schon den Nerv sich durch 99 Hosen zu probieren bis dann die 100. paßt?! Eben! Könnte man doch einfach draufschreiben, was Phase ist - so wie es Levis mit diesen neuen kurvigen Jeans gemacht hat...

8. September 2011 um 11:05

Ich habe das nähen angefangen, weil es für mich ganz wenige passende Kleider, Blusen, Jacken usw. gibt, die bei einer BH Größe von 75F und sonstigen Kleidergröße 36 nicht wie Säcke an mir "herunter fallen",
herzliche Grüße,
Sabine, die Ihre Figur eigentlich nicht unmöglich findet!

8. September 2011 um 11:22

Ja, Selbernähenkönnen ist echt ein Ausweg aus dem Klamottendilemma. *seufz*
Und natürlich ist deine Figur nicht "unmöglich"! Nur halt eben nicht durchschnittlich genug.
Übrigens... bei einer sonstigen Konfektionsgröße 36 - ist da ein 75er Band eng genug für dich? (Standardfrage einer Busenfreundin, sorry)
;-)
LG.

8. September 2011 um 19:51

Ich wieder, eigentlich gut, dass ich nicht durchschnittlich genug bin *grins*!
75F passt ganz gut, aber im Moment, nähe ich mir einen BH zwischen 75F und 80E! Du siehst also oben und unten passen nicht in die Norm!
LG Sabine

Anonym
9. September 2011 um 19:38

Ja, ja und nochmals ja, ich kann deinen Post nur unterschreiben! Danke für dieses Statement!!!

Schneizel
16. September 2011 um 19:13

Genau, genau, genau. Danke. Es ist natürlich einfacher, Mode für groß, schlank, jungenhaft zu entwerfen und in Masse zu produzieren, als für den ganz großen Rest. Und "kurvig/curvy" ist ja leider auch ein Euphemismus für "irgendwie nicht richtig" oder "muss abnehmen" geworden. Ein Ausdruck, bei dessen Gebrauch mir regelmäßig der Hut hochgeht

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