D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

On Bratabase

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Sonntag, 30. Juni 2013

D/E Review: Urkye (Shop)

In English after the jump,
Endlich komme ich dazu einen noch relativ jungen Labels für busenfreundliche Kleidung vorzustellen, dass sich immer größerer Beliebtheit erfreut: Urkye. Urkye gibt es seit Mitte 2012 und das Team hat sich zum Ziel gemacht Kleidung für Frauen mit ausgeprägteren Kurven zu designen. Ich werde die Kleidungsstücke, die ich bestellt habe, in einem separaten Post vorstellen.

Homepagehttp://urkye.pl
Sprache: Englisch & Polnisch
Produkte: (T-)Shirts, Kleider, Blusen
Preise: 15-40 €
Größen: 34-44 o/oo/ooo. Erklärung zum Größensystem
Versand: Stück- und gewichtsabhängig, grundsätzlich jedoch recht teuer. Ich habe für 3 Teile 9 € bezahlt.
Zahlungsmöglichkeiten: Paypal, Kreditkarte

Website: Übersichtlich und schlicht. Über die 'Browsing Option' kann man nach Größen suchen, aber leider nicht direkt über die Suchfunktion. Preise werden nur in Zloty angezeigt.  

Verläßlichkeit der Angaben/Warenverfügbarkeit: Was man kauft ist auch da. Allerdings habe ich das Gefühl das viele Dinge recht schnell ausverkauft sind, bzw. das Sortiment öfters wechselt.

Kundenservice: Man bekommt bei Statusänderung der Bestellung eine Email. Den Kundenservice habe ich nicht in Anspruch genommen aber von anderen gehört, das Fragen solange sie auf Englisch oder Polnisch kommen, zügig beantwortet werden. 

Liefer- und Bearbeitungszeit: Sehr schnell. Ich habe am 9. bestellt, mit Paypal bezahlt, am 10. ist es versandt wurden und am 14. bei mir angekommen. 

Verpackung: Die Oberteile kamen in einer mit sehr vielen Briefmarken beklebten Luftpolstertasche, die sogar mit Hand beschriftet war, hier an. Allerdings ist das ja kein Problem, lediglich ein bisschen rustikal. 

Rückabwicklung/Umtausch: Mensch muss für die Rücksendung aufkommen, genauso wie für den erneuten Versand. Innerhalb von 10 Tagen nach Eingang der Ware beim Kunden müssen die Dinge wieder bei Urkye sein. Das Rücksendeformular kann auf der Website runtergeladen werden. 

Gesamteindruck: Die Kleidung ist günstig, der Bestellvorgang einfach und die Lieferung erfolgt blitz geschwind, ich würde, beziehungsweise werde, wieder bestellen.

MiaRose bloggt seit Ende 2011 auf Drüber&Drunter. Neben Brafitting schlägt ihr Herz für sinnvolle/lose Diskussionen, gutes Essen, Jugendliteratur und allerlei anderes popkulturelles Gedöns. Ihre aktuellen Maße sind (94) 97 (96)-73-101. Ihren Vorstellungspost findet ihr hier: Me, myself and I.

Donnerstag, 27. Juni 2013

The end is nigh: Alternativen zum Google Reader

Wie ihr vermutlich schon auf hunderttausend anderen Blogger-Blogs gelesen habt, schickt Google seinen Reader zum 1. Juli 2013 in Rente, womit sich das schöne Google-Friends-Connect (siehe rechte Seitenleiste) auch erledigt hat.

Wenn ihr uns weiterhin per Abonnement folgen wollt, könnt ihr das:

via Twitter: @drueber_drunter - alle unsere Posts werden automatisch in unseren Twitter-Feed eingespeist. Sonst sind wir dort kaum aktiv, ihr müßt also keine Angst vor wilden SPAM-Attacken haben. :)

via Email-Abo: dazu einfach eure Email-Adresse rechts ins entsprechende Feld eingeben.

via Feedreader: Momentan sieht es aus, als wäre Feedly der Anbieter, der die meisten der ehemaligen Google Reader-NutzerInnen abgreift. Feedly ist kostenlos und bietet neben der Weboberfläche auch ein Addon für Chrome und Apps für i- und Android-Geräte. Alternativen zum Google Reader sind übrigens gerade das Thema auf allen Möglichen Blogs und News-Seiten. Also einfach mal suchen, was so euren Bedürfnissen am besten entspricht; AddOns für euren Browser findet ihr auf den entsprechenden AddOn-Seiten: für Chrome - für Firefox - für Opera...
Eure Abos könnt ihr übrigens via Google Takeout exportieren.

via Email-Client: Neben den einschlägigen Feedreadern kann man unseren Feed z.B. auch mit einem Emailprogramm wie Thunderbird abonnieren.


via Bloglovin': Eine schöne und übersichtliche Alternative, die sich in der Blogosphere wachsender Beliebtheit erfreut ist Bloglovin. Unseren Blog findet ihr dort unter http://www.bloglovin.com/en/blog/2694957/druber-amp-drunter-ein-bhlog


Follow on Bloglovin


Aus bekannten Gründen hat drueber&drunter keinen Facebook-Account, aber Gerüchten zu Folge arbeiten die Zuckerbergianer auf Hochtouren an einer eigenen Reader-Application für Facebook. Sobald es dazu was konkreteres gibt, kann ich das gerne noch mal nachliefern. :)

Wenn euch was fehlt, bitte Bescheid sagen! 

Wie lest ihr denn so im Netz? Per Abo oder ganz altmodisch via Bookmark?

Sonntag, 23. Juni 2013

BH-Passform: Aber da ist doch noch Luft im Körbchen!

Heute mal ein kurzer (!) Beitrag zur BH-Passform.
Ich konnte schon häufiger beobachten, daß Frauen beim BH-Probieren skeptisch am Träger zupfen und dann, halb erleichtert, halb vorwurfsvoll auf ihre Brust deuten und sagen: Der BH ist zu groß, da ist ja noch Luft!


Um den gewünschten Effekt zu erzielen, muß man sich evtl. etwas vorneüber beugen - daher meine erm, wenig ambitionierte Skizze.

Nun passiert das sehr häufig in Fällen, in denen das Körbchen wirklich nicht zu groß ist, sondern einfach der BH-Schnitt nicht 100%ig mit der Brustform übereinstimmt.

Soweit, so gut, aber heißt das nun, daß der BH nicht paßt?! Jein!

Ein BH ist erst mal Konfektionsware, auch wenn sich um ein gut konstruiertes Modell handelt, das auf einem breiten Größenspektrum wie bspw. von 60D bis 85K angeboten wird. Dem Schnitt liegt dabei ein Konzept davon zugrunde, welche Eigenschaften eine Brust einer gewissen Größe durchschnittlich hat bzw. welche Merkmale eine möglichst gute Kompatibilität, also Anpassung an verschiedene Brüste ermöglichen. Jede Brust ist ja individuell, aber ein BH soll an möglichst vielen Brustformen gut passen.

Für Luft im Oberkörbchen ist vor allem die Größe der Brustbasis ausschlaggebend, also die Fläche, auf der die Brust angewachsen ist. Zur Veranschaulichung ein Bild von Bratabase. Hier wird in erster Linie der Unterschied in der horizontalen Verteilung gezeigt - die eine Brust ist eher breit, die andere eher schmal.

Bild von Bratabase: Wide vs. narrow root
Dazu kommt aber noch die Verteilung nach oben; unter Umständen reicht eine Brust bis kurz unters Schlüsselbein. (Einfach mal Brust anheben und gucken, wo eine Falte entsteht.) Wenn man eine sehr große Brustbasis (oder viel Volumen im oberen Brustbereich hat), tendieren BHs oft zum Einschneiden. Damit das nicht zu schnell passiert, sind viele BHs eher großzügig geschnitten, so daß sie bei einer eher kleinen Brustbasis der BH entweder sehr bedeckend sitzen oder eben am Träger noch ein bißchen Platz ist. Gerade bei unelastischen Schalen-BHs, die sich der Brust gar nicht anpassen (entweder Brust und BH passen optimal zueinander oder die Brust paßt sich der Schale an - nicht umgekehrt), kommt es häufiger zu leeren Stellen.

Solange das Körbchen aber im Obercup noch keine Falten wirft (was, sofern der Bügel ordentlich um die Brust herumreicht, vgl. Orange im Glas, ein Anzeichen für ein zu großes Cup ist), ist ein bißchen Luft am Träger verkraftbar.

Was das Vorneüberbeugen angeht: Eine natürliche Brust bewegt sich - auch mit der Schwerkraft. Daher ist es ganz normal, daß man mit Vorneüberbeugen eine gewisse Leerstelle im Cup erzeugen kann. Ausschlaggebend für die Beurteilung der Passform ist eine 'normale Haltung', also gerade und nicht überstreckt stehen. Wenn da der Übergang zwischen Brust und BH glatt ist und sich nichts abzeichnet, ist alles in Ordnung.

Generell sollte man sich selbst kritisch beäugen, was die eigene Erwartungshaltung angeht, die häufig den Blick auf die objektive Passform verstellt. Viele Frauen haben z.B. eine irrationale Angst vor den größeren Cup-Buchstaben (Buchstabenphobie) und hoffen daher, daß der anprobierte BH zu groß ist. Ggf. hilft dann, einfach noch mal eine Körbchengröße kleiner anzuziehen um festzustellen, daß die erste Größe doch schon ganz gut war.

Im Zweifelsfall ist es immer eine gute Idee, sich noch einmal eine zweite (möglichst professionelle) Meinung einzuholen. Bspw. in der Galerie der Busenfreundinnen. 

Soviel zum Thema. Ich hoffe, es ist einigermaßen klar geworden, was ich meine. Sonst bitte fragen. :)




Dienstag, 18. Juni 2013

Blogsale

Ich miste gerade aus und bin dabei auch auf den ein oder anderen Bh gestoßen für den ich ein neues Zuhause suche:

http://www.bratabase.com/listings/dhzdb/ (Parfait Charlotte in 32F)
http://www.bratabase.com/listings/dhzd4/ (Freya Honey in 30G)
http://www.bratabase.com/listings/dhzji/ (Fauve Isobel in 32E)
http://www.bratabase.com/listings/dhzjk/ (Panache Classic Floral Bikini in 32E und Höschen in 10/36)

Falls ihr Interesse an einem der BHs oder Fragen habt schreibt mir bitte eine Nachricht an miarose. druberunddrunter @  gmail. com (ohne Leerzeichen).

Versenden würde ich für 4,50 per Hermes innerhalb von Deutschland, andere Versandarten sind aber auch kein Problem.

MiaRose bloggt seit Ende 2011 auf Drüber&Drunter. Neben Brafitting schlägt ihr Herz für sinnvolle/lose Diskussionen, gutes Essen, Jugendliteratur und allerlei anderes popkulturelles Gedöns. Ihre aktuellen Maße sind (94) 97 (96)-73-101. Ihren Vorstellungspost findet ihr hier: Me, myself and I.

Sonntag, 16. Juni 2013

Kleine Ethik des Wäschekaufs: Just a little respect...

Ihr erinnert euch vielleicht  noch an meinen kleinen Roman von vor drei Wochen zum BH-Shoppen? Den eigentlich wichtigsten Punkt habe ich damals verschoben, weil ich nicht mehr das Gefühl hatte, ihn noch vernünftig unterzubringen: Respekt. 

Zur Einstimmung aufs Thema, eine Runde Aretha Franklin:

RESPECT von Otis Redding,
gesungen von Aretha Franklin (1967)

Eigentlich ist es seltsam, daß ich überhaupt das Bedürfnis verspüre über dieses Thema zu schreiben. Man möchte meinen, das sei doch selbstverständlich, daß man sich mit gegenseitigem Respekt begegnet. Leider ist dem nicht so, warum auch immer... meistens, so meine Einschätzung, hat es was mit Frustration zu tun.

Regel 1 im respektvollen Miteinander ist meiner Meinung das Gebot

Keine körpernormativen Aussagen!

Wer bei den Busenfreundinnen rumhängt, weiß schon, was ein Redeverbot über die üblichen "Frauenthemen" also alles was mit Optik, Schönheit und vermeintlichen körperlichen Unzulänglichkeiten zu tun hat, ausmachen kann. Auf eine schon beinahe magische Art rücken die sonst allgegenwärtigen Gedanken in den Hintergrund und es entsteht eine Form von Freiraum. Und genau dieser Raum ist notwendig für ein entspanntes Einkaufserlebnis - und zwar auf beiden Seiten.

Die meisten Frauen erleben den Besuch im Wäschegeschäft aus der Kundinnenperspektive und sind daher über eine Reihe schlechter Erfahrungen verbunden, aus denen eine besonders heraussticht: der Vorwurf 'komisch' zu sein. Wenn ein BH nicht paßt oder evtl. überhaupt nichts gefunden werden kann, was einigermaßen die richtige Größe hat, wird die Schuld häufig, wenn nicht sogar meistens, dem jeweils individuellen Körper gegeben nicht etwa dem Angebot.

Je weiter man vom imaginierten 'Normalkörper' entfernt ist, desto dreister werden oft die Erklärungen, warum man nichts passendes im Angebot hat. Das reicht dann von "Eigentlich brauchen Sie doch gar keinen BH" über "Haben Sie's schon mal in der Kinderabteilung (sic!) versucht?" und "Das geht eben nicht besser bei Ihren Brüsten." bis hin zu "Ich würde Ihnen zu einer Brust-OP raten." oder "Sie sind einfach zu dick/zu dünn/haben zu große oder kleine Brüste für Ihren Körper."

Das heißt, anstatt dem schlechten Körperbild vieler Kundinnen entgegen zu wirken, gießen Verkäuferinnen auch noch Öl ins Feuer. Das ist nicht nur moralisch bedenklich sondern auch unter Berücksichtigung von geschäftlichen Interessen ganz schön bescheuert. Mal ehrlich, wer kauft denn was in einem Laden, in dem man beleidigt wird?! Von der schlechten Publicity, die die ganze Sache noch zusätzlich nach sich zieht, mal ganz abgesehen!

Also, oberste Regel für eine Verkäuferin sollte sein, keinerlei Kommentare zum Körper ihrer Kundin abzugeben, sofern sie nicht die Passform eines BHs betreffen. Also keine Röllchenphobie schüren, keine Presswurstkommentare, auch nicht, wenn eine Frau sich in zu kleine Höschen quetscht, weil ihr Selbstbild an der Konfektionsgröße hängt - das ist alles Geschmacksache und geht einen als Bra Fitterin einfach nichts an.

Natürlich gibt es unter dem Gesichtspunkt Verletzlichkeit bzgl. Körpernormen eine recht klare Hierarchie beim Wäschekauf. Eine Verkäuferin ist in ihrer 'Homezone', einem Raum in dem sie sich auskennt, sie hat die Kontrolle über den Warenbestand, den Status einer Fachkraft und vor allem: sie  bleibt angezogen. Allerdings kann sie umgekehrt auch mit allerhand unfreundlichen Kommentaren bedacht werden. Einer meiner Lieblinge ist "Haben Sie auch normale Größen?"

Also, wie bitte?! Normale Größen?!
Die ganze Sache mit den normalen Größen und den Über- oder Untergrößen, das geht so einfach gar nicht. Ich meine, was sind denn das für Kategorien? Für Normal-, Über- und Untermenschen?

Genauso ist es u.U. verletzend, wenn angenommen wird, Kompetenz hinge am eigenen Erfahrungshintergrund. Klar, macht es das vielleicht einfacher, aber eine Bra Fitterin kann sich doch nie hundertpro in andere Frauen reinversetzen, auch nicht, wenn man ungefähr die selbe Figur hat. Manche Frauen mögen Unterbrustbänder enger, manche weiter, einige sind empfindlich, andere wiederum nicht...
Es gehört dazu, daß  man sich auf die Vielfalt einläßt - sonst kann man nicht gut beraten.

Zweites Gebot: Allgemeine Höflichkeitsregeln einhalten!

Auch hier: traurig, daß man das überhaupt sagen muß, aber offensichtlich ist das nicht so selbstverständlich. Frauen haben gerade untereinander eine Tendenz sich anzuzicken. Möglicherweise ist das eine Kompensation für die Ahnung, daß man gleichermaßen einer marginalisierten Gruppe angehört und darum darauf bedacht ist, möglichst weit oben in der Hackordnung zu landen. Wie dem auch sei, es kann nicht Ziel der Sache sein, eine Verkaufssituation in einen Machtkampf ausarten zu lassen. Weder ist die Verkäuferin ein Dienstmädchen, daß man nach Lust und Laune rumkommandieren kann (wir leben nicht mehr im Feudalismus and: This is not Downton Abbey!), noch ist eine Kundin ein unmündiges Sparschwein, das reglementiert und geplündert werden will.

Drittes Gebot: Offenheit

Niemand möchte gerne für blöd verkauft werden, ist doch ganz klar. Das heißt nicht, daß man ungefiltert sagen sollte, was man gerade denkt. (Siehe oben) Aber allgemein gesagt ist Lügen einfach nicht so cool. (Ja, ich weiß, das ist jetzt Kindergartenmoral) Es bringt nämlich niemanden wirklich weiter.

Eine von den großen Problematiken beim Besuch von kleinen Geschäften und beim beratungsintensiven Wäschebusiness sowieso ist sich gegen das Primat des (Ver)Kaufs abzugrenzen. Ich bin sicher nicht die einzige, die einen großen Bogen um Boutiquen macht, weil ich nach einer Beratung immer das Gefühl habe, den Laden nicht verlassen kann ohne etwas gekauft zu haben. Umgekehrt ist es auch so, daß ein kleines Geschäft viel weniger Umsatz macht als eine Textilkette, in der man einfach in Ruhe gelassen wird (ob man möchte oder nicht ;-)), also auch auf jeden einzelnen Verkauf angewiesen ist.

Was das mit Offenheit zu tun hat? Zum einen, muß man sich als Verkäuferin klar werden, daß es wenig Sinn macht, jemanden zum Kaufen zu drängen. Klar kann man damit auf die Schnelle Geld machen, aber längerfristig schießt man sich damit ins eigene Bein, denn eine zufriedene Kundin bekommt man so nicht. Daran hängt auch die ganze Sache mit der Einschätzung der Passform: Wenn ein BH nicht gut sitzt, kann man das auch sagen. Die Entscheidung, ob sie damit leben kann, liegt schlußendlich bei der Kundin. D.h. statt ein Lügenmärchen von der super Passform oder der nicht besser machbaren zu spinnen, kann man auch einfach sagen: "Mit den Modellen die ich zur Verfügung habe, bekomme ich kein besseres Ergebnis hin."

Das bricht dann immerhin mit der Mär, daß es nichts besseres geben kann, als das eigene und beschränkte Sortiment hergibt. Niemand, auch nicht die best-informierteste Bra Fitterin, kann das ganze Angebot kennen. Man kann immer nur so gut sein, wie das Arbeitsmaterial das man zur Verfügung hat.

Umgekehrt ist es allerdings auch so, daß es für die Verkäuferin schöner ist, wenn sie mit einer netten Formulierung darüber unterrichtet wird, daß man Zeit braucht seine Vorstellungen zu reevaluieren oder noch andere Optionen ausprobieren möchte, als mit einem Drama-Queen-Abgang konfrontiert zu werden.

Respekt hat auch immer etwas damit zu tun, daß man sich in die Position der anderen Person reinversetzt und sie bis zu einem gewissen Grad toleriert/anerkennt - und sei es erst mal nur auf einem professionellen Level.

Ein durchdachtes, nett formuliertes Feedback, das auch die eigenen Wünsche mitreflektiert, ist für beide Seiten die beste Art mit Mißerfolgen umzugehen. Längerfristig geht es ja auch darum, den Service und das Angebot in Fachgeschäften zu verbessern, so daß man als Kundin dort auch gerne hingehen kann.

Soweit mein Wort zum Sonntag bzw. zur Ethik des BH-Kaufs. Ist auch schon wieder länger geworden als geplant, aber naja, mich kurz zu fassen ist einfach nicht meine geheimes Superkraft.

Wie immer freue ich mich über Anekdoten und Anmerkungen. :)

Cheers,
george

PS: Wie von Neeva angemerkt (Danke!) gehört zum Thema Respekt auch, nicht ungefragt angefaßt zu werden. Vgl. auch MiaRose's Beitrag, wie sie sich ein perfektes Bra Fitting vorstellt.

Andere verwandte Themen sind die Entscheidungshilfen für den Online-Kauf sein: BH-Suche 101, zweiter Teil: Richtig anprobieren... und dritter Teil: Behalten oder nicht behalten?
und natürlich der vorhergehende Beitrag Kleiner Leitfaden für den Besuch im BH-Fachgeschäft
 


Donnerstag, 13. Juni 2013

D: Review: Mydearlove

Da der für Sonntag geplante Beitrag auf Grund von Heuschnupfen und Grippe ausfallen musste, gibt es heute eine Shop- und Klamottenreview von mir und zwar von Mydearlove.
Mydearlove ist ein Dawandashop*, bei dem ich irgendwann vor Weihnachten bestellt habe. Nach einer langen, langen Oddysee, inklusive einem Verlorengehen bei Hermes, einem Umtausch und der Inanspruchnahme des Änderungsservices darf ich nur endlich das Endprodukt präsentieren. Ich schlich schon recht lange um die tollen Klamotten herum, insobesondere da ich sehr wenig Hoodies habe die tatsächlich erahnen lassen, dass ich auch eine Taille haben, ich das Design spannend finde und vom Änderungsservice angetan bin.

Homepage: http://de.dawanda.com/shop/mydearlove
Preise:10-150 €
Marken: Eigenmarke
Produkte: Blusen, Hoodies, T-Shirts, Röcke, Kleider, Halstücher, Anstecker, mit einem deutlich Fokus auf Oberbekleidung
Sprachen: Das Dawanda-Interface gibt es in Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Holländisch und Polnisch. Die Beschreibungen im Shop sind allerdings nur auf  Deutsch verfügbar
Größen: S/M und L, durch den Änderungsservice allerlei Zwischengrößen.

Versand: 4,80 € innerhalb D, 9,60 € innerhalb der EU

Zahlungsmöglichkeiten: Überweisung, Paypal

Warenangebot: Hauptsächlich Oberteile und Kleider mit saisonalen Kollektionen

Kundenservice: Sehr freundlich und kooperativ, allerdings bei Problemen doch teilweise überfordert

Liefer- und Bearbeitungszeit: Der Shop verspricht, dass die Lieferung innerhalb von 24 Werktagen nach Geldeingang erfolgt, und bei mir waren es auch so ziemlich 24 Arbeitstage, allerdings waren es eben die Weihnachtszeit und Hermes auch nicht ganz unbeteiligt.

Rückabwicklung/Umtausch: Ich habe den Hoodie (Agneta) zurückgeschickt und gegen ein anderes Shirt (Margit) austauschen lassen. Dieses habe ich dann wieder zurückgeschickt um es ändern zu lassen. Das alles war problemlos möglich, dauerte aber seine Zeit. Auch die Rückerstattung der Differenz des Kaufpreises (4,20 €) zwischen den beiden Produkten musste erst angemahnt werden und war langwidrig.

Änderungsservice: Mensch steckt selber ab und dann werden die Änderungen vorgenommen. Ich habe das nicht so super hingekriegt und bin daher auch mit dem Ergebnis nicht ganz so zufrieden. Ich habe an der Taille auf jeder Seite 3 cm wegnehmen lassen und das ganze halbmondförmig auslaufen lassen. Es hätte allerdings auch unter den Armen/ in der Achsel einiges geändert werden müssen.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Für in Deutschland gefertigte Ware, den Aufwand des Designs (im Fall des Hoodies) und der Möglichkeit des Änderungsservices angemessen.

Schnitte: Busenfreundlich sind die Kleidungsstücke leider nicht gerade. Ich habe eine L bestellt und muss sagen, dass das Shirt mit einem momentanen 32FF/30 G Busen schon grenzwertig eng war, das Hoodie war für mich auf jeden Fall zu eng. Wer kleinere Brüste hat kann dank Änderungsservice sicher noch zu einem passenden Kleidungsstück kommen.

Qualität der Ware: Sehr gut. Die Kleidung wirkt sehr gut verarbeitet und auch der Jerseystoff des Shirts ist dick und angenehm.

Gesamteindruck: Die Qualität der Produkte stimmt und das Design ist außergewöhnlich. Dafür dauert die Lieferung aber auch sehr lange und es ist natürlich ärgerlich, dass bei mir noch immer ein Betrag offen steht. Allerdings scheine ich da wirklich eine Ausnahme zu sein und die meisten Bewertungen auf Dawanda sprühen nur so vor Begeisterung. Trotzdem von mir leider keine Empfehlung.

* Dawanda ist eine Art virtueller Marktplatz für Selbstgemachtes


Hier kommt die Bilderflut (Sorry für die schlechte Qualität, aber die Bilder sind mit unterschiedlichen Kameras und meist mit Selbstauslöser aufgenommen):

Hoodie Agneta
Hoodie Agneta


Margit vor der Änderung (Farbe verfälscht)

Margit nach der Änderung

Margit vor der Änderung



Margit nach der Änderung


Habt ihr schon bei Mydearlove bestellt? Wie gefallen euch die Klamotten?

MiaRose bloggt seit Ende 2011 auf Drüber&Drunter. Neben Brafitting schlägt ihr Herz für sinnvolle/lose Diskussionen, gutes Essen, Jugendliteratur und allerlei anderes popkulturelles Gedöns. Ihre aktuellen Maße sind (94) 97 (96)-73-101. Ihren Vorstellungspost findet ihr hier: Me, myself and I.

Freitag, 7. Juni 2013

Kunst-Unterwäsche...

Nach Jahren der Abstinenz bin ich kürzlich nun doch der tumblr-Sucht verfallen - Bilder gucken, das ist wie Kaugummi fürs Auge und das "Rebloggen" macht einfach so viel Spaß. Minimal-Scrapbooking quasi. Nachdem ich mit dem Microblogging à la Twitter gar nicht klar komme - mal ehrlich, was kann man schon mit 140 Zeichen sagen?! - bin ich der Mischung aus (bewegten) Bildern und (kurzen) Texten voll und ganz verfallen. So surfe ich gerade von Blog zu Blog und einer Kollektion von Kuriosem und Witzigem zur nächsten.
Dadurch habe ich jetzt auch was Lingerie-Bezogenes gefunden, das ich als kleinen Interims-Beitrag nutzen kann:

Der "Sommernachtstraum" von Linda Raynsford ist einfach eine künstlerische Umsetzung eines BHs - und nein, das kann man nicht anziehen. Mehr Bilder unter: http://lindaraynsford.com/gender/bras-bikinis/

Wer übrigens Lust auf einen Lingerie-tumblr hat, könnte mal bei denocte vorbeischauen: kurvendiskussionen.tumblr.com

Der nächste reguläre Blog-Post von D&D kommt am Sonntag. Bis dann!


Sonntag, 2. Juni 2013

D: Doves "Du bist schöner, als du denkst" Kampagne

In den letzten Wochen machte ein neuer Werbespot im Internet die Runde und in meinem Facebookstream fanden sich mehrere lobende Worte für diese neue Kampagne: 


Wer den Spot nicht sehen kann oder will, es geht im Prinzip darum, dass Frauen ihr Gesicht einem forensischen Zeichner beschreiben. Danach beschreiben Fremde, mit denen sie sich kurz vorher unterhalten habe, diese Person. Das Ergebnis ist, dass die Fremden, die Frauen mit weitaus positiveren Attributen und Worten beschreiben als die Frauen sich selbst. Daher kommt Dove zu dem Schluss, dass  Frauen oft selbst ihre eigenen schlimmsten Kritiker sind. Die Tagline ist dann auch "Du bist schöner, als du denkst" ("You are more beautiful than you think").

Dieser Spot ist Teil von Doves Rebranding und PR-Strategie seit 2004 in der wahre oder realistische Schönheit fernab von Photshop und dem professionellen Modelbusiness zelebriert wird um Frauen auf ihren Weg zur Selbstakzeptanz und mehr Selbstbewusstsein zu helfen. Hier kann mensch, leider nur auf Englisch, mehr über die Geschichte der Kampagn lesen.

Ich mag diese Kampagnen dafür, dass sie tatsächlich manchen Frauen ein gutes Gefühl über sich selber geben und bin dankbar dafür, dass Dove eine Diskussion zu dem Thema Schönheit, (Selbst)Wahrnehmung und Selbstbewusstsein angestoßen hat. Damit stehen sie noch immer allein auf weiter Flur da und zu oft werden Frauen in den Mainstreammedien und der Werbung sehr formalistisch und idealisiert dargestellt.
Das Problem was ich, und andere, mit dem Thema haben ist allerdings haben hat eher damit zu tun, dass Dove ein nicht völlig inklusives Schönheitsbild propagiert, zu Unilever gehört, und eben Pflegeprodukte vertreiben möchte.

In dem Spot sind dünne Frauen zu sehen, alle vier Hauptprotagonisten sind keine People of Color, keine ist älter als 40, keine ist behindert, keine ist dick. Diese Frauen sind konventionell schön. Nur erkennen sie das nicht selbst. Was mich aber wirklich geschockt hat war der letzte Satz einer der Teilnehmerinnen: "Ich sollte mir meiner natürliche Schönheit stärker bewusst sein. Denn das hat schließlich auch Auswirkungen darauf mit wem wir befreundet sind, für welchen Job wir uns bewerben oder wie wir unsere Kinder behandeln. Es hat einfach Auswirkungen auf Alles! Unser ganzes Glück kann davon abhängen." ("I should be more grateful of my natural beauty. It impacts the choices and the friends we make, the jobs we go out for, they way we treat our children, it impacts everything. It couldn’t be more critical to your happiness."). Das heißt es ist unser Aussehen was unser Leben und unser Glück bestimmt? Das ist sicherlich keine besonders aufbauende oder positive Botschaft. Oder meint das "it" im Original das Selbstbewusstsein, dass aus dem Wissen um die eigene Schönheit erwächst? Das wäre weit weniger problematisch, würde aber immer noch implizieren, dass man eben dünn, jung, gesund und weiß sein muss um schön zu sein. Interessant ist auch, dass in den meisten Werbespots der Kampagne Frauen gezeigt werden die unzufrieden mit ihrem Körper sind und es kommen keine Frauen zu Wort, die sich bereits als schön empfinden und somit als Vorbild dienen könnten. Stattdessen wird Aussehen als deterministischer Faktor des Schicksals gehypt, das mensch, so die unterschwellige Nachricht, mit Schönheitsprodukten noch verbessern kann.

Natürlich ist es im Interesse eines Unternehmens, dass Pflege- und Schönheitsprodukte herstellt, diese möglichst viel unters Volk zu bringen. Daher sollte man sich bewusst sein, dass wenn mensch Doveprodukte kauft, man nicht das Projekt unterstützt alle Frauen selbstbewusster zu machen und ein inklusiveres Bild von Schönheit zu verbreiten, sondern ein gewinnorientiertes, multinationales Unternehmen unterstützt. Dove gehört zum Unilever Konzern, der unter anderem auch relativ aggressives Marketing für seine Cremen zur Hautaufhellung betreibt oder betrieb und zu dem auch Axe gehört, ein Produkt dessen sexistisches Marketing fast schon legendär ist.

Links zum Thema (leider nur auf Englisch):

Was haltet ihr von dem Werbespot und der Kampagne an sich?





MiaRose bloggt seit Ende 2011 auf Drüber&Drunter. Neben Brafitting schlägt ihr Herz für sinnvolle/lose Diskussionen, gutes Essen, Jugendliteratur und allerlei anderes popkulturelles Gedöns. Ihre aktuellen Maße sind (94) 97 (96)-73-101. Ihren Vorstellungspost findet ihr hier: Me, myself and I.